2002 01 04 01Schirmherr in diesem Jahr: Lothar de Maiziere

Arno Neumann leitet seinen Bericht in der Märkischen Allgemeinen vom 07.01.2002 mit der Frage ein, was denn Wien und Zossen gemeinsam hätten und kommt zu dem Schluss: "Aber da ist das Neujahrskonzert, traditionsreich bei beiden, wenn das in Wien auch ein paar Jährchen schon länger läuft. Traditionsreich auch die Orchester: dort die frauenresistenten Wiener Philharmoniker, hier Weltblech mit hervorragenden Solistinnen und einem das Programm profilierenden Orgelpart.

Beim Wiener Neujahrskonzert ist sie nur Kulisse. Und da beginnen die Unterschiede: Jahr für Jahr spielt man in Wien Strauß Vater und Sohn und ihre Walzer-Nachfolger, wenn auch immer von neuem musikalisch aufs Sensibelste ausgefeilt.
Zossen hingegen bietet in jedem Jahr ein neues Programm – anspruchsvoll, vielseitig, modern. Das diesjährige Konzert im siebenten Jahr präsentierte sieben englische Komponisten, vom barocken Hofkomponisten und Organisten in Westminster Abbey Henry Purcell bis zum, eigentlich ja amerikanischen King of Jazz Duke Ellington."

Weiter schriebt er:
"Weltblech zeigte sich wie immer souverän in seinem Spiel und virtuos gerade in den vielfachen Soli. Mit Henry Purcells Bühnenmusiken zu „Fairy Queen“ als Auftakt wurde eine Art musikalisches Motto des Abends vorgegeben. Mehrere Werke präsentierten sich als Suiten, als Folge von Stücken, die auf historische Tanzformen basieren. Beim zweiten Werk wurde erlebbar, dass man im Programm auf Kontraste setzte. Sir Edward Elgars – manchem sicherlich bekannt durch das abschließende Werk in jeder „Last Night of Prom“ – für Bläser bearbeitete „Introduktion und Allegro“ ließ die ursprüngliche Fassung für Streicher noch ahnen. Diese mag dem Charakter des Werkes angemessener sein. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt nach Purcell war eine Auswahl aus den „Wassermusiken“ von Georg Friedrich Händel, geschrieben für königliche Wasserfahrten auf der Themse. Wie selten sonst war die Orgel tatsächlich als Blasinstrument im Zusammenspiel mit vier Trompeten zu erleben. Die im Programm vermerkte Pauke, die dem Ganzem noch festlicheren Glanz verleihen sollte, fehlte. Es soll Transportschwierigkeiten gegeben haben. Schade. Anschließend spielte Kreiskantor Tobias Scheetz drei kleinere Werke von Henry Lemare, rhythmisch wie melodisch delikate Petits fours voller Ruhe und Besinnlichkeit."

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Plakat: Archiv Dieter Frambach

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