2012 11 01 01Der Landkreis Teltow Fläming ist historisch ein noch eine sehr junge Gemeindestruktur. Im Jahre 2013 kann er erst auf 20 Jahre seit seiner Gründung am 5. Dezember 1993 zurückblicken. Über die Vorgeschichte des heutigen Landkreises referierte Silvio Fischer, Leiter und einziger Mitarbeiter des Museums des Teltow. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Alte Krug bei dieser Veranstaltung des Heimatvereins in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule.

Auch das Hamburger Ehepaar Gerd und Helga Schreiber aus Hamburg, welches aus familiären Gründen in Zossen weilte, interessierte sich für die Geschichte des Landkreises. Gerd Schreiber (79) verbindet mit Zossen noch ein persönliches Anliegen. Er sucht nach einer Bekannten, Meta geb. Kröger, die heute 81 Jahre sein müsste und bei der Post in Zossen gearbeitet hat, aus Bestensee stammt und später in Mellensee wohnte. Vielleicht kann jemand Auskunft geben.

Der Bogen gespannt von der Eiszeit bis zum jetzigen Kreis Teltow Fläming hat die Zuhörer ganz schön gefordert. „Schon der Doppelname Teltow-Fläming“, so Silvio Fischer, „sagt aus, dass wir es hier nicht um historisch gewachsene Strukturen handelt.“ Dies gilt sowohl für die Landschaft als auch für die Verwaltungsstruktur. Die Landschaft wurde von zwei Eiszeiten geprägt. Während die jüngste Eiszeit, die Weichseleiszeit, die Teltower Platte hervorbrachte, geht der Flämi8ng auf die ältere Saaleeiszeit zurück.2012 11 01 02

Verwaltungstechnisch wäre heute der Landkreis Teltow-Fläming einer der reichsten Landkreise, wenn 1993 tatsächlich der ursprüngliche Landkreis Teltow in den Landkreis Teltow-Fläming eingegangen wäre. Dieser schloss nämlich fast alle Gebiete südlich der Spree ein, reichte im Norden bis Berlin Charlottenburg, umfasste weite Gebiete des heutigen Landkreises Potsdam-Mittelmark.

Nach der Gebietsreform 1992 wurden die Landkreise Zossen, Luckenwalde und Jüterbog gebildet, die dann 1993 zum Landkreis Teltow-Fläming zusammengeführt wurden.

Völkerwanderung, Slawen, Askanier, Flamen, Magdeburger, Zisterzienser; Albrecht der Bär, Friedrich der Große, Martin Luther, Tetzel; Dreißigjähriger Krieg, Kampf gegen Napoleon, Wiener Kongress, all das in einer Stunde Vortrag . Doch Silvio Fischer vermochte dies so zu schildern, dass die Zuhörer ihm dennoch folgen konnten. Bewusst ausgelassen hatte Fischer die Militärgeschichte und die Geschichte der nördlichen Region des Landkreises.

Die Besucher merkten hier spricht ein Geschichtsbesessener und dankten mit viel Applaus.

Weil das Hamburger Ehepaar sich auch für Ausstellung „Entlang der Dresdner Eisenbahn“ interessierte, führte sie Museumsleiter Klaus Andrae noch durch das Museum.

Text und Fotos: Rainer Reinecke

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